Contactez-nous

Anlässlich des Osterfestes 2025 richtet Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich, eine Botschaft der Hoffnung an alle Gläubigen. Darin meditiert er über das Evangelium der Auferstehung nach St. Lukas und betont die Rolle der Frauen, die zum Grab gekommen sind, sowie die Bedeutung der Erinnerung und der spirituellen Begegnung auf unserem Glaubensweg.

 

Liebe Brüder und Schwestern,

Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes Osterfest! Trotz der Prüfungen in unserer Welt sollten wir das Fest des Lebens nicht vergessen! Christus ist auferstanden!

In der diesjährigen Osternacht wird die Osterbotschaft nach dem Lukasevangelium verkündet (Lk 24,1-12). Der Ostertag beginnt mit einem Moment der Verzweiflung. Die Freundinnen Jesu gehen zu seinem Grab: Es sind Maria Magdalena, Johanna, Maria, die Mutter des Jakobus, und andere Frauen, die sie begleiteten. Sie gingen zum Grab, um den Körper Jesu mit Parfüms und aromatischen Ölen zu pflegen. Sie sind also mutige und fürsorgliche Frauen. Sie sind von dem Drama des Todes Jesu gezeichnet, aber sie wollen sich nicht der Vorstellung von Versagen und Verlassenheit hingeben.

Sie stellen fest, dass das Grab leer und der Körper von Jesus verschwunden ist. Aber in ihren Herzen keimte eine kleine Hoffnung, denn die Frauen hatten Aromaten mitgebracht, um den Leichnam Jesu zu parfümieren. Da hörten sie die Worte zweier Engel: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.“ Bei diesen Worten erhellt sich das Gedächtnis der Frauen und sie erinnern sich an das, was Jesus Ihnen gesagt hatte: „Der Menschensohn muss gekreuzigt werden, und am dritten Tag muss er auferstehen!“ Die Hoffnung entsteht also aus der Verbindung zwischen der spirituellen Begegnung mit den Engeln und der menschlichen Erinnerung. So können die Frauen den Jüngern von alldem berichten.

Auch in unserem Leben entsteht Hoffnung aus der Kollision zwischen unserer Erinnerung an alte Dinge und dem Ereignis einer neuen und übernatürlichen Begegnung. Bewahren wir unsere Erinnerungen an das, was wir empfangen haben, und an die Worte, die Jesus gesprochen hat; das ist wie ein Duft, den wir auf uns tragen. Dann konfrontieren wir sie mit den neuen Realitäten, die wir erleben: Das ist wie ein Duft, den wir verbreiten. Auf diese Weise werden wir uns zur Hoffnung bekehren! Und wir werden entdecken, dass die Hoffnung keine Grenzen hat. Sie teilt sich in der ganzen Welt mit: Sie ist wie ein Parfüm, das wir als Geschenk anbieten werden. Ostern, Fest der Hoffnung!

Die Auferstehung Jesu teilt sich in der Welt von heute mit! Das gilt besonders in diesem Jahr, in dem einundsiebzig erwachsene Katechumenen in der Osternacht getauft werden. Beten wir für sie, für unsere Kirche und für die gesamte Menschheit! Danken wir Jesus dafür, dass er da ist, um unser Leben zu nähren, unser Dasein zu würzen und uns Hoffnung zu geben! Und lasst uns in unserer Umgebung mit Freude Zeugnis von ihm ablegen! Halleluja!


Lüttich, den 15. April 2025
Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich